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Déjà-vu
Es gibt Ziele, die mit der Bahn immer noch am schnellsten zu erreichen sind. So machte ich mich in derselben auf den Weg von Düsseldorf nach Hannover. Ich freute mich auf meine Freunde und ein paar unbeschwerte Tage, als der Zug unerwartet an einem kleinen Bahnhof hielt. Ich schaute von meinem Buch hoch und aus dem Fenster, aber der Grund für den nicht im Fahrplan stehenden Stopp war nicht erkennbar. Ich las weiter, bis es eine Durchsage über den Lautsprecher gab: „Achtung, Achtung, gibt es einen Arzt an Bord? Bitte im Wagen 23 melden, ich wiederhole, ein Arzt melde sich umgehend im Wagen 23!“
Zwei Mitreisende aus meinem Großraumwagen sprangen wie von einer Tarantel gestochen auf und rannten los. Wir Übriggebliebenen mutmaßten, was wohl passiert sein könnte. Unsere Spekulationen gingen von einer Spontan-Geburt bis zum Herzinfarkt. Etwas später hörten wir Sirenengeheul von Polizeiautos und Krankenwagen. Da wir weder Türen noch Fenster öffnen konnten gab es für uns keine Möglichkeit, unsere Neugierde zu befriedigen. Nach einer weiteren Stunde nahm der Zug die Fahrt wieder auf und nur wenig später erreichten wir Hannover und ich stieg aus.
Nun ist so eine Geschichte nicht wirklich so spannend, dass sie in epischer Breite pausenlos erzählt werden müsste. Fatalerweise wiederholte sich auf der Rückfahrt nach Düsseldorf exakt das gleiche Prozedere. Ich wähnte mich in einem schlechten Film, als der Zug hielt, wo er nicht halten sollte und die mir schon bekannte Durchsage aus dem Lautsprecher ertönte. Trotzdem hakte ich die Storys als Zufall ab.
Als ich einen Monat später nach Frankfurt musste, überlegte ich für eine Sekunde, ob ich nicht doch lieber das Auto nehmen sollte. Letztendlich fand ich mein Ansinnen lächerlich und ich kaufte mir mutig ein Zugticket. Diesmal standen wir zwei Stunden in Montabaur und der Krankenwagen konnte direkt auf den Bahnsteig fahren. Auf dem Rückweg gab es nur eine Stunde Verspätung wegen eines technischen Defekts.
Mittlerweile habe ich meinen Ruf als Katastrophen-Lilly weg. Alle Freunde rufen mich an, ehe sie eine Bahnreise antreten. Sie wollen wissen, ob ich eventuell und hoffentlich nicht, mit dem gleichen Zug fahren würde, denn leider hatte ich noch öfters diese Déjà-vu-Erlebnisse und ich weiß immer noch nicht, ob es tatsächlich an mir liegt.