News
- Lesung am 2. Mai
- Homestory in der tina
- Buchbesprechung in der Inner Wheel Rundschau
- Zu Gast im Nachtcafe´
- Zu Gast in der WDR-Sendung „daheim und unterwegs“
- Lesung
- Kickoff-Party für das neue Buch „Wir pfeifen auf das Alter“
- „Wir pfeifen auf das Alter“
- Weitermachen!
- Inner Wheel Rundschau
Themen
Links
Das NRW-Parlament aus der Vogelperspektive
Die Tage hatte Angela Freimuth einige liberale Frauen in den Landtag eingeladen und ich durfte dabei sein. Angela Freimuth ist eine sehr wichtige Person in der NRW-Politik. Sie ist Landtagsvizepräsidentin, Sprecherin für Haushalt und Finanzen sowie Kulturpolitik. Außerdem ist sie stellvertretende Landesvorsitzende der FDP.
Der Landtag ist ein wunderschönes und lichtdurchflutetes Gebäude, das in unmittelbarer Nähe vom Fernsehturm und dem Rhein platziert ist. Eine Stunde lang hatte ich Gelegenheit – sozusagen aus der Vogelperspektive – die Abgeordneten bei ihrer parlamentarischen Arbeit im Plenarsaal zu beobachten. Leider waren die Themen wohl nicht so interessant, denn von den 181 Landtagsabgeordneten befanden sich nach meiner Schätzung höchstens 50 von ihnen im Saal, die auch noch ständig herumliefen, rausgingen und wieder reinkamen, während irgendjemand unbeirrt von alle dem Gewusel um ihn herum, am Mikrofon stand und etwas Wichtiges von einem Blatt Papier ablas. Die meisten Abgeordneten schienen eh nur mit halbem Ohr zuzuhören, denn sie unterhielten sich lebhaft mit ihren Sitznachbarn, schrieben emsig, lasen irgendetwas oder beschäftigten sich mit ihren iPhones. Für einen kurzen Moment wurde es spannend, als Stefan Engstfeld von den Grünen Ilka von Boeselager anpflaumte, ihm doch endlich einmal zuzuhören. Doch die Freifrau ignorierte den Verweis und unterhielt sich einfach weiter mit ihrem Kollegen.
Ich war nicht sehr beeindruckt von dem, was ich sehen und hören konnte. Im Gegenteil beschlich mich eher Unbehagen ob das da unten tatsächlich die richtigen Leute sind, die im Auftrag von uns Bürgern wichtige politische Entscheidungen treffen. Nach 1 Stunde wurden wir erlöst. Vor dem Plenarsaal lernten wir den überaus charmanten Landtagspräsidenten Eckhard Uhlenberg kennen, Herr Rüdgers schlenderte vorbei, alles richtige Polit-Promis. Dann durften wir endlich die sehr natürlich wirkende und sympathische Angela Freimuth kennenlernen. Bei leckeren Schnittchen, Suppe und Rohkost erzählte sie uns ausgiebig von ihrem 4jährigen Sohn und dem Spagat, den sie täglich zwischen Beruf und Familie machen muss. Wir diskutierten noch ein wenig über Kommunalpolitik und dann musste sie leider schon wieder weg zu ihrem Parlament. Wir hätten gerne etwas über den armen Herrn Westerwelle, den Atomausstieg oder Frau Merkel von ihr erfahren, aber Politiker sind nun einmal ständig in Zeitnot bei der vielen Arbeit und so war ich dankbar, als ich am Ende doch noch ganz schnell eine Frage loswerden konnte: „Haben Sie sich die politische Arbeit so vorgestellt, wie Sie sie momentan machen?“ Lachend antwortete sie, „ich hatte mir das viel schlimmer vorgestellt!“
Jetzt weiß ich endlich Bescheid!